Vorträge der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte: Cornelia Essner (Historikerin, Berlin) über ihr Buch: Der vielschichtige Anthropologe Felix von Luschan (1854–1924)

Foto: Peter Rauh
Veranstaltungsort: Institut für Prähistorische Archäologie der FU Berlin (Holzlaube), i.d.R. Raum 0.2051 oder 0.2052 (EG neben dem Aufzug), Fabeckstraße 23-25, 14195 Berlin.
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11.12.2023 |
Cornelia Essner (Historikerin, Berlin) Der vielschichtige Anthropologe Felix von Luschan (1854–1924) Das diesen Sommer im Vergangenheitsverlag erschienene Buch von Cornelia Essner über Felix von Luschan ist die erste Biographie über diesen, heute vor dem postkolonialen Diskurs besonders umstrittenen und vielseitigen Gelehrten. Der Österreicher wurde 1886 Direktorialassistent (für Ozeanien und Afrika) am neugegründeten Völkerkundemuseum in Berlin und 1905 dessen Direktor. 1909 erhielt er den ersten Lehrstuhl für physische Anthropologie im Kaiserreich. Diese vielseitige Persönlichkeit — er war auch Ethnologe, Sprachforscher und Archäologe — prägte gerade durch seine gut besuchten Vorlesungen und seine zahlreichen Vorträge eine ganze Generation von jungen Forschern nicht nur der genannten Disziplinen, sondern auch interessierter Laien. Der Vortrag wird kurz die verschiedenen Aspekte des Buches skizzieren, aber sich vor allem auf seine Rolle als physischer Anthropologe konzentrieren. Der dieses Frühjahr erschienene Film "Der vermessene Mensch" schildert Luschan (alias von Waldstätten) als zynischen Rassisten, der er nicht war: Er war Gegner aller Rassentheorien, insbesondere der nordischen Rassenlehre — die im "Dritten Reich" zur herrschenden Ideologie wurde — und Gegner des Antisemitismus, dem er gerade mit Hilfe anthropologischer Forschung Widerpart bot. |
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